Selbstverwaltung ist gelebte Demokratie

Die Selbstverwaltung des Handwerks ist ein Paradebeispiel für gelebte Demokratie. Wir Arbeitnehmervertreter im Präsidium haben eine starke Stimme und entscheiden mit, wie die Ausbildung gestaltet wird. Wir setzen uns für praxisnahe Inhalte ein, die den Azubis echte Perspektiven eröffnen. Alle fünf Jahre werden die Gremien demokratisch neu gewählt. Jetzt ist es wieder soweit – eine neue Vollversammlung ist gewählt. In dieser sitzen Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Das ist etwas Besonderes. Wir engagieren uns ehrenamtlich, weil wir vom Handwerk überzeugt sind. Wir vertreten die Interessen der Beschäftigten und sorgen für einen fairen Ausgleich zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern. Das Vollversammlung ist keine abgehobene Chefetage, sondern ein Abbild der Handwerksrealität. Hier sitzen Unternehmer und Gesellen, Meister und Facharbeiter an einem Tisch. Nur so können wir die richtigen Weichen für die Zukunft stellen.

Die Selbstverwaltung ist besser als eine Steuerung von außen. Wir kennen die Bedürfnisse in den Betrieben aus erster Hand. Deshalb lassen wir uns nicht von externen Stellen vorschreiben, wie es laufen soll. Das Handwerk regelt seine Angelegenheiten am kompetentesten selbst – mit Sachverstand und Praxisbezug. In den Ministerien fehlt oft der Bezug zur Realität. Stattdessen überwiegen dort mitunter theoretische Debatten. Bei uns geht es zielorientiert und lösungsfokussiert zu. Wir diskutieren kontrovers, aber immer mit dem Ziel, das Beste für die Handwerksbranche zu erreichen. Am Ende zählt nur eines: Die optimale Lösung für unser Handwerk! Dafür setzen wir uns ein – mit Hingabe und Leidenschaft. Die Selbstverwaltung ist eine bewährte Stärke, für die sich jeder Einsatz lohnt.

Wilfried Pfeffer, Vizepräsident und Vorstandsmitglied der Handwerkskammer Ulm.

Dieser Kommentar ist erschienen in der DHZ-Ausgabe 12-2024.



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